– – – „Thomas, verdammter Goldjunge –”
Der Held ist ein Immobilienmakler, das Genre ein Wirtschaftsroman, Professionalität Programm. Autorin und Gesprächsleiter bewegen sich behände auf dem Parkett solcher Wörter wie Sozietät. Die Geschichte eine Universale vom Wollen, mehr Wollen und nicht mehr Wollen Wollen. Der Kitt zwischen Geschäft und Beziehungen im Protagonisten: Seelenfang. Kundenkontakt ist ihm emotionaler Stabilisator. Das muss einem jetzt nicht unbedingt sympathisch sein, meint Loke. Schätzungen von Wert im Eigenen und im Fremden.
– – – “Neid ist eine Kompassnadel, ein goldener Regler.”
Die Welt: eine schöne, neue. Der Maßanzüge, der Kunstsammler, der Uhrenmachtgefälle, der Schuhputzer, der Abendessen mit portugiesischen Namen, alles smart-casual, alles ökonomisch unantastbar.
– – – „Denk an Honig, an Sirup, an Treibsand.“
Milk and Honey, also. Die üblichen Versprechen. Goldnuggets und Schabernack der höheren Klassen. Und wenn aus den Aspirationen Zufriedenheit, dann Langeweile wird? Dann ist es auch immer das System, über das sich schreiben lässt.
TEXT: Vera Mader FOTO: Elise Graf